
Am 26.02.2021 hatten wir die Chance Aimie-Sarah Carstensen von ArtNight kennenzulernen. Einige von uns kannten sie bereits, da sie unter anderem als Mentorin bei StartupTeens mitwirkt und auch bei einer von uns verfolgten Live Session auf YouTube zu sehen war.
Aimie-Sarah studierte BWL und lebt mittlerweile in Berlin, wo sie 2016 mit 4.800€ ihr eigenes Unternehmen, zusammen mit ihrem Mitgründer David, startete: ArtNight.
Das Konzept stammt ursprünglich aus den USA, wo es David als „paint and sip“ kennenlernte. Die Idee sind Malkurse, bei denen reichlich Alkohol fließt. Bei der eigenen Umsetzung, ein an dieses Konzept angelehntes Unternehmen zu starten, holperte es anfangs noch. Ein gutes dreiviertel Jahr wollte kaum jemand die Malkurse besuchen und die Gäste wollten sich auch nicht betrinken. Daher änderten Aimie und David ihr Konzept und so entstanden die heute noch so existierenden ArtNights. Kreative Malkurse in Bars oder Restaurants, bei denen man neue Leute in seiner Umgebung kennenlernen kann und von Künstlern angeleitet wird, sein eigenes Kunstwerk zu schaffen. Häufig werden bekannte Gemälde nachgemalt und bekommen dann den persönlichen Touch des Teilnehmers.
Nach einem Auftritt bei der Höhle der Löwen und dem Hashtag #paintlikebanksy, der einige Events komplett ausverkauft machen ließ, konnten sich die beiden Unternehmer über eine Expansion in fünf Länder freuen und weitere Konzepte wie BakeNight, ShakeNight und PlantNight in die Welt setzen. Bei den BakeNights werden zusammen mit Bäcker*innen aufwendige Torten, Brote und Törtchen gebacken. Bei ShakeNight werden in Bars aufwendige Cocktails gemixt und bei PlantNight werden DIY-Kurse und Gärtnerkurse angeboten.
Das Unternehmen besteht aus 80 Mitarbeiter*innen, 600 Künstler*innen, 22 Bäckereien und Bäcker*innen, 60 Gärtner*innen und 200 Bars, die rund 45.000 Menschen in fünf Ländern pro Monat mit ihren Offline-Events erreichen.
Durch die Corona-Pandemie werden zurzeit Podcasts, Videokurse und der Versand von den Materialsets angeboten.
Aimie nennt sich selbst einen Workaholic, für den sich Arbeit wie Freizeit anfühlt. Wirkliche Freizeit hat sie daher nicht, denn sie findet immer etwas, was noch getan werden muss.
Einer der vielen Tipps an uns war deshalb auch nie Angst zu haben immer wieder bei 0 anzufangen, da man nur so über sich selbst hinauswächst.
Ihren eigenen Arbeitsalltag beschreibt sie als abwechslungsreich, man darf sich eben nie zu schade sein. So arbeitet sie mal in der Leitung von Teams, mal beim Erarbeiten der Strategie und auch eigene Ideen setzt sie nebenbei in die Tat um. Sie ist immer dort zur Stelle, wo sie eben gerade gebraucht wird.
Rückblickend beschreibt sie die letzten 4,5 Jahre als Unternehmerin als Achterbahnfahrt, doch für die Zukunft wünscht sie sich einen langen Bestand ihres Unternehmens. Nach Corona ist auch bereits eine Expansion in weitere Länder geplant und es existieren auch schon drei neue Brand- Ideen, die in die Tat umgesetzt werden möchten.
Ein weiterer, wichtiger Ratschlag von der Gründerin ist, dass man nicht gründen sollte, weil man Millionär sein will. Um zu Gründen braucht es eine andere Motivation!
Abschließend verriet uns Aimie-Sarah Carstensen vier Eigenschaften, die sie ihrer Meinung nach zum Erfolg brachten:
- Nicht aufgeben, immer wieder aufstehen
- Offen und dankbar sein
- Auch bei einem Hoch keine Arroganz an den Tag legen
- Keine Scheu vor Kommunikation und Ehrlichkeit
Das Treffen mit Aimie gefiel mir besonders gut, da die Gründerin sehr offen mit uns sprach, genau auf unsere Fragen einging und zahlreiche hilfreiche Tipps gab. Außerdem erzählte sie uns detailliert ihre erfolgreiche Gründungsgeschichte und weckte so in jedem von uns die Unternehmerlust.