
Resi steht für „regionale Erzeugnisse, starkes Image“; das Startup von Carolin Nuscheler, 29, aus Oberbayern wurde am 1.10.2018 gegründet. Seitdem unterstützt sie mit der Resi Agentur Landwirte und Direktvermarkter in Sachen Marketing.
Selbst auf einem Bauernhof aufgewachsen, ging es nach dem Abitur erstmal in die große Stadt, Frau Nuscheler absolvierte ein Volontariat bei einer großen Tageszeitung in München. Auf Umwegen wurde sie Redakteurin beim Deutschen Landwirtschaftsverlag, stellte aber schnell fest, dass sie „ihr eigenes Ding machen wollte“. Die genaue Idee entwickelte sich dadurch, dass sie öfter von Interviewpartnern (also Landwirten) nach Tipps für Social Media gefragt wurde. Nachdem sie ihren Job gekündigt und ihren Businessplan verfasst hatte, informierte sie sich durch Vorträge und Einzelcoachings im Gründerzentrum Kempten und vernetzte sich mit anderen Gründern.
Ihre Arbeit mit dem Kunden beginnt mit einem Besuch auf dessen Hof. In einem persönlichen Gespräch wird geklärt, welche Dienstleistungen der Kunde in Anspruch nehmen möchte. Dieser kann z.B. aus Webseitengestaltung, Logodesign, Erstellung von Visitenkarten oder einem Social Media Profil etc. auswählen. Der nächste Schritt ist es, das Marketingkonzept zu besprechen und mit der Umsetzung zu beginnen. Nach mehreren Korrekturvorgängen entsteht das finale Produkt. Mit Reporting wird versucht, den Erfolg der Werbung zu messen und den Kunden dauerhaft zu binden. Ihr ist die langfristige vertrauensvolle Zusammenarbeit sehr wichtig. Sobald ein Langzeitkunde gewonnen worden ist, wird versucht, immer wieder neue Ideen zu entwickeln.
In der anschließenden Fragenrunde lernen wir unter anderem, was Frau Nuscheler als die absoluten No-Gos im Umgang mit Kunden sieht. Dazu zählen Unzuverlässigkeit, unprofessionelles Auftreten und eine Ungleichbehandlung von Kunden. Das sind Dinge, die man sich einfach nicht erlauben kann, besonders wenn man davon lebt, dass man von Kunden weiterempfohlen wird.
Gutes Marketing beschreibt sie als einen Mix aus Individualität, Glaubwürdigkeit, Vertrauen, Zielgerichtetheit und Kontinuität.
Auf die Frage, wie modern Werbung in der Landwirtschaft ist, erklärt sie, dass diese bodenständig sein muss, um authentisch zu bleiben und man sie dadurch nur schwer mit herkömmlicher Werbung für z.B. eine Automarke oder eine Versicherung vergleichen kann. Auch zielt Marketing in der Landwirtschaft nicht unbedingt darauf ab, Stadtmenschen in der Ferne zu erreichen, sondern vielmehr die Menschen in der Region. Andererseits ist Agrar-Marketing keineswegs altmodisch. Es gibt eine steigende Zahl sogenannter Agrar-Influencer mit Kanälen bei Instagram, Youtube und Co., die sich an ein junges Publikum richten und die auch bei ihren Follower-Zahlen mit manch anderem Influencer mithalten können.
Als Abschluss gibt sie uns noch einige wertvolle Tipps mit auf den Weg, wie z.B., dass man als Gründer nicht alles selbst können muss. Auch sie hat seit kurzem zwei Mitarbeiterinnen mit unterschiedlichen Kompetenzen, die ihre Dienstleistung „rund machen“.
Man kann sich auch bei einem Gründerzentrum informieren und sich Tipps organisieren.
Außerdem erklärte sie uns, dass man das Image seines Unternehmens glaubwürdig gestalten sollte, indem man seinem Konzept, seiner Zielgruppe und den dazugehörigen Themen treu bleibt.
Autoren: Paula, Lea und Nicole
Mit Unterstützung von: Carolin Nuscheler und Georg Weichselbraun