Die Comic-Figur des Lucky Luke ziert sein T-Shirt, darüber trägt er eine Lederjacke. So sitzt Volker Maiborn lässig in seinem Bürostuhl als wir uns in einem Zoom-Meeting mit ihm treffen. Haben wir uns so den CEO eines Unternehmens vorgestellt, das einen Jahresumsatz im zweistelligen Millionenbetrag macht. Vielleicht haben wir das?
Volker ist Gründer und Geschäftsführer von MaibornWolff, einer IT-Firma aus München, mit 560 Mitarbeitern und Büros in mehreren Städten, bei der der Mensch im Vordergrund steht, vor der IT. Und ja, vielleicht haben wir ihn uns genauso vorgestellt. Schließlich handelt es sich um eine IT-Firma und da stellt man sich die CEOs ohnehin nicht so spießig in Anzug und Krawatte vor, sondern eben cooler. Das passt ins Bild und erst recht als Volker uns erzählt, dass er stolzer Vertreter der 68er ist (für all diejenigen, die mit dem Begriff wenig anfangen können; gemeint ist 1968, eine Generation, die für Rebellion und Protest steht, aber im positiven Sinn, nämlich z.B. für Bürgerrechte).
Volker, heute 56 Jahre jung und Vater von drei Kindern, lebt in der Nähe von München und freut sich, heute den Staffelstab an eine junge Generation von Gründern weitergeben zu dürfen.
Er erzählt uns welcher Weg ihn zur Gründung seines heutigen Unternehmens geführt hat, denn eigentlich war das nicht seine erste Gründung. Voll witziger Anekdoten schildert er, wie seine Mitgründer und er anfangs, teils wenig erfolgreich, verschiedene Geschäftsideen ausprobiert hatten und schließlich einen Bedarf erkannten, auf dem sie aufbauen konnten. Und bevor es richtig losgeht haben wir schon unsere erste Lektion gelernt.
Ausprobieren – scheitern – daraus lernen – Chancen erkennen und wieder ausprobieren… eigentlich so etwas wie die Grundformel für Startups.
Es folgen weitere Lektionen, die Volker uns in einer coolen Präsentation zum Mitnehmen liefert. Es gibt sechs Take aways für uns.
Take away eins.
Entwickle ein schlüssige Geschäftsmodell und fange einfach mal an!
Das beste Tool dafür ist das Business Model Canvas und Volker erklärt uns welche Felder des Canvas man als erstes ausfüllen sollte, um ein klares und stabiles Geschäftsmodell abzubilden.
Take away zwei.
Mach das was deine Kunden tatsächlich brauchen, was für sie wichtig ist und was auf möglichst viele Kunden zutrifft. Mit Blick auf ein mit Herzen gefülltes Kunden/Nutzen-Chart wird uns schnell klar, dass ein Geschäftsmodell mit einem hohen Happiness-Faktor für sehr viele Kunden ideal ist und dass dann, das zeigt uns das nächste Chart, damit auch am meisten Umsatz zu erzielen ist.
Take away drei.
Wähle deine Kunden sorgfältig aus, behandle sie immer gut und sei kompromissbereit. Und vor allem, habe immer den Kunden im Blick und frage ihn was er wirklich braucht.
Take away vier.
Rechne! Sei nicht gierig, aber beute dich nicht selbst aus und verstehe Gewinn als etwas Notweniges, um zu wachsen und um krisenfest zu sein.
Take away fünf.
Such dir ein Team mit komplementären Stärken, behandle deine Mitarbeiter wie echte Freunde und suche Partner, die dich ergänzen. Vertraue anderen Menschen, aber nutze den gesunden Menschenverstand.
Take away sechs.
Sei agil, d.h. es muss nicht alles auf einmal gemacht werden und nicht perfekt sein. Arbeite stattdessen iterativ, als Schritt für Schritt und in Schleifen, in denen du dein Produkt laufend verbesserst. Frage deine Kunden nach Feedback und passe dein Produkt und deine Pläne laufend an.
Der Staffelstab ist übergeben und Volker hat uns alles beigebracht, was wir für den nächsten Sprint gebrauchen können. Auf die Plätze, fertig, los!